Donnerstag, 18. Januar 2018

Das Leben geht seine Wege...

Oh man...

Jetzt ist es schon bald ein Jahr her seid ich aufhören musste mit Em zu arbeiten. Die Entfernung von zu Hause zum Stall ist einfach zu weit. Ich fahre fast zwei Stunden hin und wieder zurück. Das war einfach nicht machbar für mich. Neben dem Studium habe ich noch zwei Jobs, die mich mehr oder weniger die ganze Woche beanspruchen. Und damit ich mein Studium nicht komplett in den Sand setze, muss ich auch irgendwann noch lernen. Es tat mir in der Seele weh Em nicht mehr sehen zu können  und ich konnte sie auch die ganze Zeit nicht aus meinem Kopf kriegen. Aber wie das Leben nunmal so ist, musste ich meinen Weg gehen... ohne sie :(

Aber ohne Em weiter machen? Die ganze Zeit habe ich mich gefragt wie es ihr wohl geht, ob sie jemand anders pflegt und sich kümmert. Doch ich hatte keine Zeit. Und ehrlich gesagt habe ich mich auch nicht getraut zwischendurch mal nach ihr zu sehen, was mir ständig ein schlechtes Gewissen eingebracht hat. Ich bin ein schlechter Mensch. Und sie fehlt mir so sehr....

Mitlerweile bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich sage: Ohne Em? Nein danke!
Doch das Problem mit der Entfernung bleibt weiter bestehen. Wie soll ich es denn neben meinen zwei Jobs und dem Studium noch schaffen, wenigstens zwei mal pro Woche die zwei Stunden hin und Rückfahrt unter zubekommen?

Aber erstmal habe ich es geschafft sie zu besuchen.
Mittlerweile steht sie auf einem anderen Paddock mit mehr Platz und mehreren Pferden zusammen. Außerdem bekommt sie nun mehr Heu. Aber wer kümmert sich um sie? ... Niemand!
Den dortigen Pferdepflegern nach, wollte und konnte sich keiner um sie kümmern. Die Kinder haben Angst vor ihr und die großen wollen alle reiten. Was soll man denn mit so einem Zwerg machen?
Also steht sie nur rum. Wäre ansich ja gar nicht mal so schlimm, wenn sie nicht chronisch krank wäre. Auch bekommt sie wohl keine Medikamente mehr, weil der Verein sich das nicht mehr leisten kann.
Ich war geschockt als ich sie sah und es brach mir das Herz. Das Fell struppig und glanzlos, die Hufe schlecht (oder gar nicht) gemacht und trotz des vielen Heu wirkte sie zu dünn. Als ich sie rief, drehte sie zwar den Kopf zu mir, legte aber auch gleich die Ohren an und wollte von mir nichts wissen.
Sie war sauer (und enttäuscht) und das zu recht. Sie musste ja denken das ich sie im Stich gelassen hatte. Recht hatte sie.

Als ich ging hatte ich nur noch einen Gedanken. Ich muss wieder zu Em!

Doch wie sollte das gehen?
Ich sprach mit meinem Freund und meiner besten Freundin und wir waren uns einig das es "nur" an der Entfernung liegt. Würde sie in einem Stall stehen der in meiner Umgebung liegt, könnte ich mich wieder ausgiebig mit ihr beschäftigen. Aber ob die Besitzerin sie einfach so umstellen würde?
Meiner besten Freundin kam noch eine bessere Idee. Ich solle Em kaufen. Dann könnte ich bestimmen wo sie steht und dafür sorgen das es ihr nie wieder schlecht geht.

Somit startete das Projekt: Ich kaufe Em!

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